Innovative Wirtschaft

Künstliche Intelligenz im Fokus

Die Hanzehogeschool Groningen und das Institut für duale Studiengänge der Hochschule Osnabrück zeigen mit sechs Unternehmen aus den Niederlanden und Deutschland im Projekt KI Agil die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz (KI). Die Beispielprojekte reichen von der Steigerung der Energieeffizienz in der Produktion über die vorausschauende Instandhaltung von Maschinen bis hin zur effizienteren Analyse von Versicherungsdaten. Prof. Dr. Wolfgang Arens-Fischer, Hochschule Osnabrück, und Projektpartner Gerben Dolsma, Nidaros Concepts B. V., im Gespräch über den Mehrwert des grenzübergreifenden Projekts.

Prof. Dr. Wolfgang Arens-Fischer

Hochschule Osnabrück

Wolfgang Arens-Fischer: Das Reizvolle ist die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft – von Hochschulen sowie KMU (kleine und mittlere Unternehmen – d. Red.). Gerade bei einem neuen und sich rasant entwickelnden Technologiefeld ist es für Unternehmen schwierig, Anschluss zu bekommen. Insbesondere, wenn die KI nicht zur Kernkompetenz gehört.

Wolfgang Arens-Fischer: Durch die Zusammenarbeit werden unterschiedliche Herangehensweisen erprobt, verglichen und diskutiert. Hier stehen besonders agile Arbeitsweisen im Mittelpunkt, bei denen die Projektteams und auch ihre Mitglieder sehr selbstständig an den jeweiligen Aufgaben arbeiten.

Wolfgang Arens-Fischer: Besonders die intensive Zusammenarbeit der Hochschulen mit den Betrieben stärkt den Wissenstransfer. So haben auch KMU in ländlichen Regionen die Chance, Kompetenzen für neue Technologien zu erwerben.

Gerben Dolsma: KI steht wie kaum ein anderes Thema für eine zukunftsweisende Veränderung. Das drückt sich auch in unserer Branche aus: Nidaros unterstützt Unternehmen aus der Versicherungswirtschaft dabei, ihre Geschäftsprozesse effizienter zu strukturieren. So arbeiten wir daran, dass die KI in der Lage ist, Textinhalte aus Verträgen zu erkennen und richtig zu ordnen. Das sind Aufgaben, die jetzt noch von qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemacht werden, die in den Firmen dringend für andere Dinge benötigt werden.

Gerben Dolsma: Durch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit lerne ich Deutschland besser kennen und ich kann mir sogar vorstellen, eine Niederlassung meines Unternehmens in Niedersachsen zu gründen.

Gerben Dolsma: Ich finde es wichtig, dass es für solche Projekte auch zukünftig einen finanziellen Anschub gibt, denn sonst wäre es für uns KMU deutlich schwieriger, in diese innovativen Technologien rechtzeitig einzusteigen. Ferner ist es wichtig, dass die Politik nicht nur in (Bundes-) Ländern denkt, sondern europäischer.

ai4mkb.org/de/home-2

Gerben Dolsma

Nidaros Concepts B. V.

Rückenwind für die regionale Wirtschaft

Von 2017 bis 2021 nahm das Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg gemeinsam mit Partner*innen aus den Niederlanden, Italien, Bulgarien und Griechenland am Projekt RUMORE teil. Ziel war es, die Wirtschaft, insbesondere im ländlichen Raum, durch ländlich-städtische Partnerschaften zu stärken. Durch die Zusammenarbeit mit europäischen Partner*innen und Vertreter*innen der kommunalen Wirtschaftsförderung, von Universitäten und von Hochschulen konnten gemeinsame Initiativen und Veranstaltungen auf den Weg gebracht werden.

interregeurope.eu/rumore

Biobasierte Materialien

Im Projekt Bioökonomie – Grüne Chemie entwickeln deutsche und niederländische Unternehmen und Wissenschaftler*innen biobasierte Materialien – und zwar mithilfe von Restströmen aus Landwirtschaft und Gartenbau. Leitender Partner ist der grenzübergreifende Zweckverband Ems Dollart Region (EDR). Bei den Projekten geht es um Inhaltsstoffe aus der Tagetes (Studentenblume) für medizinische Anwendungen, Produktketten aus Paludikulturen, biobasierte Dämmstoffe, nachhaltige Fasern für die Garn- und Teppichindustrie sowie um neue Materialien für den 3D-Druck und den Spritzguss.

bioeco-edr.eu

Im Video: Bioökonomie – Grüne Chemie

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